Case Management in der Arbeit mit geflüchteten Menschen

Weiterbildung Case Management

Die teilweise existenziellen Beeinträchtigungen der Geflüchteten und die sich häufig ändernden Situationen setzen die professionell Tätigen unter Zeitdruck und erfordern oft spontane Lösungen. Geplantes und strukturiertes Handeln ist dringend nötig um die komplexen Problemlagen der Klienten effektiv und effizient zu bearbeiten. Es gilt, andere professionelle Dienstleister in der Beratungs- und Unterstützungsprozess einzubeziehen und institutionsübergreifende Netzwerke zu entwickeln. Benötigt wird sowohl Fachlichkeit und beraterische Kompetenz in der individuellen Arbeit mit Klienten als auch professionelle Koordinierungsfähigkeit und fallübergreifende Steuerungsfähigkeit. Case Management bietet dafür ein geeignetes Handlungsinstrumentarium – auf Fall- und auf Systemebene – und stärkt die professionelle Rolle.

Die professionelle Fallsteuerung für Menschen mit komplexen Problemlagen ermöglicht eine strukturierte Vorgehensweise, die sowohl die Klientinnen als auch ihr persönliches Ressourcensystem einbezieht und damit ihre Eigenverantwortung stärkt.

Strukturierte fallübergreifende Netzwerkarbeit fördert die zielorientierte Kooperation der Akteure. Sie führt zur Optimierung der Versorgungsstruktur und ermöglicht damit ein effektives Zugreifen der Beteiligten auf Fallebene.
Die Weiterbildung befähigt die Teilnehmenden auf der Ebene des individuellen Falls, die Komplexität der Problemlagen der Klienten professionell zu erfassen und unter Nutzung des Ressourcensystems eine angemessene Unterstützungsstrategie zu entwickeln, an der die Klienten konkret beteiligt sind. Ziel ist dabei auch die Selbsthilfe bzw. Selbstheilungskräfte des Klienten zu fördern und zu stärken.

Auf der Ebene der Systemsteuerung (und des Netzwerkmanagements) befähigt die Weiterbildung die Teilnehmenden dazu, die unterschiedlichen Unterstützungsleistungen so zu organisieren, dass sie sich sowohl am individuellen Bedarf des Einzelnen orientieren als auch ökonomische Erwägungen berücksichtigen. Die Teilnehmenden verfügen damit über Handlungsstrategien zur Einflussnahme auf die Care-Struktur, die eine systematische Weiterentwicklung sozialer Dienstleistungen ermöglicht.

Unsere Weiterbildungen sind von der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung gemäß § 10 Abs.1 NBildUG in Niedersachsen und Hessen als Bildungsurlaub anerkannt.

  • Die Teilnehmer verfügen nach Abschluss der Weiterbildung über
  • vertiefte Kenntnisse des Case Management
  • Verfahrenssicherheit in der Fallsteuerung
  • Befähigung zur ressourcen- und netzwerkorientierten Arbeit
  • Grundkenntnisse im Bereich der Systemsteuerung
  • Kenntnisse der Anwendungsbezüge von Case Management
  • Rollenklarheit als Case Manager
Baustein 1 – Grundlagen Case Management
  • Definitionen und Grundsätze Case Management (CM)
  • Modelle von Case Management
  • Grundlagen zum Prozess der individuellen Fallsteuerung (DGCC)
  • Konkrete Gestaltung der Phasen der individuellen Fallsteuerung
  • Kommunikationsmodelle und Beratungsmethoden – Teil 1
  • Einführung Kollegiale Beratung
Baustein 2 – Individuelle Fallsteuerung im Case Management
  • Vertiefende Gestaltung der Phasen der individuellen Fallsteuerung: Assessment, Serviceplanung, Linking, Monitoring, Evaluation
  • Ressourcenanalyse und Ressourcensicherung
  • Beratung im Auftragskontext
  • Kommunikationsmodelle und Beratungsmethoden – Teil 2
  • Vertiefung Kollegiale Beratung
Baustein 3 – Netzwerkmanagement
  • Netzwerktheorien und Netzwerkarbeit
  • Kommunikation im Netzwerk – die Rolle des Case Managers
  • Umgang mit Macht
  • Gestaltung von Kooperationsbeziehungen – Verhandlungsführung
  • Moderation von Besprechungen
Baustein 4 – Case Management im System - Konfliktmanagement
  • Effektive Verzahnung von Fall- und Systemsteuerung
  • Konzepte zu Bedarfsermittlung und Angebotssteuerung – Regionale Ressourcen der Migrationsberatung
  • Veränderte Anforderungen und ihre Auswirkungen auf die Systemebene
  • Interessenkonflikte in Netzwerken
  • Konfliktmanagement
Baustein 5 – Besondere Problemlagen geflüchteter Menschen
  • Fremdheitserfahrungen – gelingende und misslingende Kommunikation
  • Traumata und Gewalterfahrung bei Flüchtlingen
  • Nähe und Distanz im Beratungskontext
Baustein 6 – Umsetzung von CM in der Migrationsberatung
  • Netzwerkarbeit – Besonderheiten in der Migrationsberatung
  • Einbindung von Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe (u.a. Motivationen im Ehrenamt; Besonderheiten ehrenamtlichen Engagements)
  • Kooperation mit verschiedenen Berufsgruppen und Institutionen im Netzwerk
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